Am 17. Dezember 1887 trafen sich 28 Sangesinteressierte männliche Bürger von Büttstedt in der Gaststätte Müller um einen Gesangverein zu gründen. Einer der Männer wurde nach Hause gerufen, wo er Vater eines Jungen wurde. Dieser Junge war später ein hervorragender Sänger, der dem Verein bis zu seinem Tode im Jahre 1976 die Treue hielt. Eine Einigung konnte an diesem Abend aber nicht gefunden werden. Somit traf man sich ein zweitesmal am 15. Januar 1888 und gründete an diesem Abend den Männergesangverein „Eintracht 1888“ Büttstedt. Als erster Vorsitzender wurde Franz Reinemann gewählt und den Dirigentenstab übernahm der Lehrer Georg Engelhardt. Er schaffte es aus rauen Eichsfelder Männerstimmen einen guten Klangkörper zu formen. Bis in das Jahr 1914 stieg die Zahl der Mitglieder auf über 50 Sänger. Obwohl im 1. Weltkrieg 9 Sänger ihr Leben lassen mussten, stieg die Zahl der Mitglieder 1924 auf 72.
1933 wurde der Verein dem Deutschen Sängerbund angeschlossen. Das Deutsche Volkslied wurde in der gesamten Zeit gepflegt und zu den Unterschiedlichsten Veranstaltungen zum Vortrag gebracht.
Der 2. Weltkrieg ging auch am MGV nicht spurlos vorbei. Ohne Sänger und ohne Dirigent kamen die Singstunden und Auftritte1940/41 zum erliegen. Erst 1946 traf man sich geheim zu Übungsstunden da keine Vereine erlaubt waren. 1947 gab es auf Antrag bei der russischen Kommandantur in Mühlhausen für den Verein wieder die Genehmigung. Der damalige Vorsitzende Georg Funke wurde nach Mühlhausen beordert und auf die Frage: Ob er überhaupt singen kann, sang er eines der Lieblingslieder der Russen „Im schönsten Wiesengrunde“ und die Genehmigung wurde erteilt.
1948 schloss man sich dem Kulturbund an. Nun musste man die Volkslieder etwas ändern.
Waren bis 1941 überwiegend Lehrer die Dirigenten, so fand man ab 1947 in dem Organisten August Andreas den passenden Dirigenten für die folgenden 35 Jahre. Der Chor entwickelte sich stetig. 1956 gründete sich eine Theatergruppe aus den Reihen der Sänger. Sie war eine Bereicherung für das Vereinsleben. Gesangliche Höhepunkte in dieser Zeit waren Wertungssingen auf Kreisebene so 1967; 1969; 1981 und 1984. Beim Liederfest „Rund um die Wartburg“ 1979 wurden die Auftritte mit „sehr gut“ eingeschätzt.
1983 suchte der damalige Korrespondent der ARD in der DDR Herr Fritz Pleitgen für seine Reportage „Wo die DDR katholisch ist, von Klöstern und Kombinaten im Eichsfeld“ einen Chor, welcher das „Eichsfeldlied“ singen konnte. Im MGV fand er ihn und das Lied wurde in der Sendung vierstimmig zum Vortrag gebracht.
1988 fand das 100 jährige Chorjubiläum statt. Die Feierlichkeiten dauerten eine ganze Woche. Mit dem Freundschaftssingen am Pfingstsonntag begann das Fest und ein Stelldichein der Blaskapellen der Umliegenden Orte bildete den Abschluss.
Die Friedliche Wende brachte auch eine Wende im Vereinsleben. Fahrten zu befreundete Chöre in Erlebach am Main und nach Volmarshausen standen auf dem Programm. Mehrtägige Vereinsfahrten führten uns in die Alpen nach Östereich, Frankreich und Italien. Auch hier wurde der Gesang gepflegt. Gesungen wurde bei Konzerten in Branneburg, auf der „Grisner Alm in 1980 m Höhe, im Straßburger Münster, am Rheinfall zu Schaffhausen, auf der Insel Mainau, in der „Drosselgasse“ sowie zum Winzerfest in Erlenbach.
Im zweijährigen Rhythmus werden Liedernachmittage in der Festhalle und der Kirche durchgeführt.
Zu Kreissängertreffen 2000 in Heiligenstadt und 2005 in Dingelstädt traten wir auf.
Der wohl einmaligste Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Verleihung der „Zelter Plakette“ zum 120 jährigem Bestehen des Chores in dem Barocksaal der Staatskanzlei am 05. April 2008 in Erfurt. Selbstverständlich wurde auch hier ein kleiner Ausschnitt unseres Repertoire zu Gehör gebracht. Anwesende Musikfreunde waren begeistert und neue Freunde wurden in dem Mitausgezeichnetem Männerchor aus Niederpölnitz gefunden.
Am 21.Juni 2008 fand eine Festveranstaltung zur 120. Wiederkehr der Gründung des Vereines statt. Zu dieser Veranstaltung waren Gäste aus nah und fern erschienen. Nach einigen Liedern des Vereins und der Festansprache des Vorsitzenden, konnten Vereine und Instutionen der Gemeinde, des Landkreises und des Th. Landtages Grußworte und kleine Geschenke überreichen.
Der 22.Juni stand ganz im Zeichen der Musik. 9 Chöre aus der VG „Westerwald-Obereichsfeld“, Landkreis Eichsfeld, dem Wartburgkreis und aus Hessen gaben sich ein Stelldichein beim Freundschaftssingen. Auch ein starker Gewitterregen konnte der Veranstaltung nichts anhaben. Wurde erst auf der Festlich geschmückten Bühne auf dem Sportplatz gesungen, so ging es nach einer kurzen Pause im Festsaal weiter. Eine gelungene Veranstaltung die viele Musikfreunde zusammen brachte.
Der Vorsitzende Franz Vogt und der Dirigent Peter Hanstein sind die derzeitige „Führung“ des Vereins dem heute 43 Mitglieder angehören. 31 aktive Sänger bilden den Klangkörper des Chores.